Famtrip Sri Lanka – Begegnungen, Bewegung und ganz viel Gefühl


Sri Lanka ist zurück – leiser, ehrlicher und stärker denn je. Dieser Famtrip hat eindrucksvoll gezeigt, dass das Land touristisch nicht nur bereit ist, sondern etwas zu bieten hat, das andere Destinationen verloren haben: Authentizität, Vielfalt und eine tiefe menschliche Wärme.
Als Präsidentin des asr war es mir eine besondere Ehre, gemeinsam mit mittelständischen Reiseveranstaltern die Qualität, Kreativität und Gastfreundschaft unserer lokalen Partner zu erleben. Sri Lanka vereint spektakuläre Natur, spirituelle Tiefe, gelebte Kultur, Ayurveda-Kompetenz und kulinarische Highlights auf engstem Raum – und das mit einer Herzlichkeit, die berührt.
Das Comeback dieses Landes ist eine große Chance – für Reisende, die echte Erlebnisse suchen, für Veranstalter, die auf Individualität und Nachhaltigkeit setzen, und für die Branche insgesamt. Dieser Famtrip war mehr als eine Inforeise – er war ein starkes Zeichen für Vertrauen, Zusammenarbeit und Zukunft.“Anke Budde, Präsidentin asr Bundesverband e.V.
Tag 1 – Ankommen zwischen Tropenluft und Tempelblick
Der Empfang in Sri Lanka war warm – in jeder Hinsicht. Tropische Luft, neugierige Blicke und ein Guide, der vom ersten Moment an das Gefühl vermittelte: Ihr seid willkommen. Buddhi – ruhig, aufmerksam und voller Wissen – sollte uns in den kommenden Tagen mit viel Feingefühl durch sein Heimatland führen.
Nach einem landestypischen Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Dambulla. Im Jetwing Lake Hotel erwartete uns nicht nur eine Hotelbesichtigung, sondern auch ein erstes gemeinsames Mittagessen. Die ruhige Lage am Wasser, die moderne Ausstattung mit Blick ins Grüne und ein Restaurant, das mit frischen Zutaten und fein abgestimmten Aromen überzeugte, boten einen idealen Einstieg in das, was Sri Lanka als Gastgeber zu bieten hat.
Nach einem kurzen Fotostopp mit Blick auf den großen goldenen Buddha von Dambulla erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte – das Sigiriya Village Hotel. Verwinkelte Wege durch tropisches Grün, Bungalows mit Blick auf den imposanten Löwenfelsen und eine Atmosphäre, die Ruhe und Ursprünglichkeit ausstrahlte, machten diesen Ort zu einem besonderen Rückzugsort inmitten der Natur.
Am Nachmittag ging es in den Minneriya-Nationalpark – eines der bedeutendsten Schutzgebiete des Landes. Die Safari war mehr als eine Ausfahrt: Wir erlebten dutzende Elefanten in freier Wildbahn – in Familiengruppen, beim Grasen, beim Baden. Es war ein stiller, respektvoller Moment. Sri Lankas Nationalparks sind nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch von zentraler Bedeutung für den Artenschutz und das Selbstverständnis des Landes als naturnahes Reiseziel.
Der Tag klang bei einem gemeinsamen Abendessen unter freiem Himmel aus – mit regionaler Küche, leuchtenden Laternen und ersten Gesprächen über das, was wir gesehen hatten. Ein intensiver erster Tag, der Lust auf mehr gemacht hat.













Tag 2 – Sigiriya & Dorfleben zwischen Felswand und Feuerstelle
Noch vor Sonnenaufgang starteten wir zum Aufstieg auf den berühmten Sigiriya Rock – einem Ort, der Geschichte, Mythos und Natur auf eindrucksvolle Weise verbindet. 1.200 Stufen führen hinauf zu den Ruinen einer königlichen Festung aus dem 5. Jahrhundert. Der Blick über den Dschungel im morgendlichen Licht war atemberaubend. Unterwegs begegneten wir den berühmten Wolkenmädchen – jahrhundertealte Felsmalereien, die heute nicht mehr fotografiert werden dürfen, aber in ihrer Wirkung unvergessen bleiben.
Nach dem Abstieg wartete ein stärkendes Frühstück im Hotel, bevor wir weiterzogen – mit einem kurzen Zwischenstopp im Dorf Sigiriya, wo das Alltagsleben sichtbar wird: kleine Läden, einfache Häuser, viel Bewegung auf der Straße.
Anschließend besuchten wir ein traditionelles Dorferlebnis-Projekt. Nach einer ruhigen Bootsfahrt über einen von Seerosen gesäumten, künstlich angelegten See wurden wir von lokalen Gastgeberinnen empfangen, die uns zeigten, wie in sri-lankischen Dörfern gekocht wird. Über offenen Flammen entstanden typische Gerichte mit frischen Zutaten direkt aus dem Garten. Auch das Öffnen und Verarbeiten von Kokosnüssen wurde erklärt – einfach, aber beeindruckend vielseitig. Eine Begegnung, die Einblick gibt in den Alltag abseits der touristischen Zentren.
Am Nachmittag bezogen wir unsere Zimmer im Heritance Kandalama – einem architektonischen Meisterwerk von Geoffrey Bawa. In einen Felsen gebaut, öffnet sich das Hotel zur Landschaft hin mit weiten Blicken auf den Stausee. Die Zimmer sind stilvoll, ruhig und ganz nah an der Natur – was auch die Affen zu schätzen wissen. Balkontüren besser geschlossen halten.
Das Abendessen bot eine große Auswahl an lokalen und internationalen Spezialitäten, und viele von uns gönnten sich im Anschluss eine wohltuende Ayurveda-Massage mit Kräutern – genau richtig nach zwei intensiven Tagen. Sri Lanka zeigte an diesem Tag, wie vielfältig und fein abgestimmt Natur, Kultur und Komfort hier zusammenspielen.




















Tag 3 – Sonnenaufgang, Kaffee & Kraftorte
Der Tag begann mit einem stillen Moment der Schönheit: Vom Zimmer im Heritance Kandalama Hotel aus blickten wir auf den erwachenden Stausee, während die Sonne langsam über den Hügeln aufstieg. Ein Naturkino mit sanftem Licht, Vogelstimmen und der Gewissheit, dass Sri Lanka selbst in der Stille viel erzählt.
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns vom Hotel und machten einen kurzen Halt am berühmten Höhlenkloster von Dambulla. Die Zeit reichte nicht für eine Innenbesichtigung – doch auch von außen beeindruckte die Anlage mit ihrer Kraft und Geschichte. Fünf große Höhlen, über 150 Buddha-Statuen, farbenprächtige Wandmalereien: Ein Ort, den man auf einer nächsten Reise unbedingt vertiefen möchte.
Weiter ging es zur Kaffeeplantage beim Hotel „Tree of Life“. Zwischen Schattenbäumen und duftenden Blättern erfuhren wir viel über den Kaffeeanbau in Sri Lanka. Die Führung war anschaulich, und der Moment, selbst eine Arabica-Pflanze einzusetzen, hatte Symbolkraft: für Wurzeln, Wachstum und Rückkehr. Das angrenzende Hotel überzeugte mit ruhiger Lage, schönen Apartments und Angeboten für Ayurveda und Workation – ein Ort zum Bleiben.
In Kandy besuchten wir den Zahntempel – das bedeutendste buddhistische Heiligtum des Landes. In seinem Inneren wird ein Zahn des Buddha verehrt, gut geschützt in kunstvollen Hüllen. Der Tempel ist ein Kraftort: Menschen bringen Opfergaben, beten leise, zünden Räucherstäbchen. Eine tiefe Ruhe liegt in der Luft, die man nicht beschreiben kann – man muss sie erleben.
Anschließend tauchten wir ein ins Markttreiben von Kandy. Gewürze, Obst, Textilien, Räucherstäbchen – es war bunt, laut, lebendig. Und überall: Freundlichkeit. Ein Lächeln, ein Gruß, ein kurzer Blick – Begegnungen, wie sie den Charakter eines Landes zeigen.
Am Abend erreichten wir die Madulkelle Tea & Eco Lodge. In der Dunkelheit ahnten wir nur, wie besonders dieser Ort ist – doch der Empfang war herzlich, und unsere Glamping-Zelte mitten in der Natur versprachen einen Aufenthalt mit viel Nähe zur Landschaft. Schon beim Einschlafen: das Rascheln der Blätter, das Zirpen der Nacht. Und die Vorfreude auf den Sonnenaufgang über den Teeplantagen.




















Tag 4 – Teehochland & Einblicke in nachhaltige Gastfreundschaft
Nach zwei intensiven Tagen voller Eindrücke war der Aufenthalt in der Madulkelle Tea & Eco Lodge ein bewusster Perspektivwechsel. Eingebettet in die hügeligen Teeplantagen bot dieser Tag einen tieferen Einblick in Naturverbundenheit, nachhaltige Hotelführung und die Bedeutung des Teeanbaus für die Region.
Der Sonnenaufgang blieb hinter dem Nebel verborgen – und doch war die Aussicht vom Zelt am Morgen beeindruckend: sattes Grün, klare Luft, Stille, die wirkt. Die Lodge selbst besticht durch ihre besondere Architektur, ihre Lage mitten in der Natur und die sehr persönliche Betreuung durch das Team.
Am Vormittag stand der Besuch der Meezan Hatale Teefabrik auf dem Programm. Die Produktion – traditionell, sorgfältig, größtenteils in Handarbeit – wurde uns anschaulich erklärt. Vom Welken bis zur Fermentation konnten wir alle Schritte verfolgen, bevor wir verschiedene Teesorten verkosteten. Der kräftige „OP“ war bei vielen der Favorit.
Am Nachmittag teilte sich die Gruppe: Während einige die Gelegenheit nutzten, auf einer kleinen Wanderung durch die umliegenden Teeplantagen das Gelände intensiver kennenzulernen, besuchten andere die nahegelegenen Wasserfälle – beide Optionen zeigten eindrucksvoll, wie viel Potenzial die Region für aktive Naturerlebnisse bietet.
Am Abend kamen wir wieder zusammen und tauschten unsere Eindrücke aus – begleitet von einem mehrgängigen Menü in stilvoller Atmosphäre. Die Küche war kreativ, mit lokalen Einflüssen und internationalem Anspruch. Besonders hervorzuheben war das Service-Team, das mit großer Aufmerksamkeit und Herzlichkeit agierte.
Dieser Tag hat uns gezeigt, wie gut sich das zentrale Hochland Sri Lankas für ruhige, naturnahe Reiseerlebnisse eignet – mit engagierten Gastgebern, starken regionalen Produkten und vielseitigen Möglichkeiten für kleine Gruppen.








Tag 5 – Von den Teebergen ans Meer: Ayurveda & Alltagseinblicke
Nach dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von der Madulkelle Tea & Eco Lodge. Die rund fünfstündige Fahrt führte uns quer durchs Land – vom Hochland hinunter an die Südwestküste. Unterwegs blieb viel Raum für Gespräche mit unserem Guide Buddhi, der uns mit seinem tiefen Wissen erneut beeindruckte. Bildung, medizinische Versorgung, Gehälter, Familienleben – Themen, die Sri Lanka greifbar machen und deutlich zeigen, wie sehr Alltag und Tourismus miteinander verbunden sind.
In Wadduwa angekommen, besichtigten wir zunächst ein klassisches Ayurveda-Stadthotel, bevor wir im Siddhalepa Ayurveda Health Resort direkt am Indischen Ozean eincheckten. Die Lage ist eindrucksvoll: eine großzügige Anlage mit direktem Meerzugang, gepflegtem Garten, Yogaterrassen und weitläufigen Wegen. Der Wind war kräftig, das Baden im Meer daher nicht möglich – und doch vermittelte der Ort sofort Ruhe, Struktur und einen klaren Fokus auf Gesundheit und Prävention.
Die Unterkünfte – traditionell eingerichtet, viele mit Meerblick – zeigten, wie stark hier auf Authentizität, Kräuterheilkunde und sri-lankische Heiltradition gesetzt wird. Dieser Ort bot einen gelungenen Übergang zwischen der Bergwelt und der Ayurvedaküste – und machte Lust auf mehr Einblicke in Sri Lankas Kompetenz im Bereich Gesundheitstourismus.
Tag 6 – Ayurveda erleben: Anwendungen, Achtsamkeit und Ankommen
Der sechste Tag begann früh – einige von uns nahmen am morgendlichen Yoga auf der Terrasse mit Meerblick teil. Begleitet vom Rauschen der Wellen und einem sanften Wind startete der Tag bewusst und zentriert. Ein Moment der Ruhe, der den Rahmen für das weitere Programm setzte.
Im Siddhalepa Ayurveda Health Resort lernten wir anschließend die Abläufe einer klassischen Ayurveda-Kur kennen. Nach einer kurzen Einführung durch das Ärzteteam erhielten wir individuelle Beratungsgespräche, bei denen persönliche Konstitution und Gesundheitsziele im Mittelpunkt standen – ein zentraler Bestandteil der ayurvedischen Philosophie.
Die darauf folgenden Anwendungen – Kräuterölmassagen, Stirngüsse, Dampfbäder oder Entspannungsbäder – vermittelten einen authentischen Eindruck davon, wie Ayurveda in Sri Lanka gelebt und praktiziert wird. Trotz kräftiger Meereswinde und aufgewühlter See verlieh die direkte Lage am Ozean dem Tag eine besondere Weite.
Das Siddhalepa Resort zeigte sich dabei als professioneller Anbieter für Gesundheits- und Präventionsreisen, mit fundierter medizinischer Begleitung, abgestimmter Ernährung und einem durchdachten Tagesrhythmus. Sri Lankas Position als Ayurveda-Destination wurde an diesem Tag greifbar – mit spürbarer Kompetenz, Sorgfalt und Herzlichkeit.







Tag 7 – Colombo entdecken & Branchenaustausch zum Abschluss
Nach unserer Ayurveda-Auszeit in Wadduwa führte uns die Reise weiter in die Hauptstadt Colombo. Hier übernachteten wir für zwei Nächte im zentral gelegenen Hilton Colombo – ein komfortables Stadthotel, das sich als Standort für Geschäfts- und Individualreisende gleichermaßen eignet.
In Colombo nutzten wir die Zeit, um noch einmal ganz andere Facetten Sri Lankas kennenzulernen. Die Stadt zeigte sich lebendig, kontrastreich und voller Energie – Kolonialarchitektur neben modernen Hochhäusern, Basare neben Businessvierteln, Tempel neben Verkehrsknotenpunkten. Ein kurzer Stadtbummel rundete unser persönliches Bild des Landes ab.
Im Fokus stand an diesem Tag aber auch der fachliche Austausch: Bei B2B-Meetings mit lokalen DMCs, Hoteliers und touristischen Leistungsträgern führten wir intensive Gespräche über Produkte, Kooperationen und Zielgruppen. Viele Anbieter präsentierten individuelle Reiseideen und betonten ihr Interesse an langfristigen Partnerschaften mit mittelständischen Veranstaltern aus dem deutschsprachigen Raum.
Früh am Morgen des achten Tages traten wir schließlich den Rückflug nach Deutschland an – mit vielen neuen Kontakten, Ideen und dem Gefühl, dass Sri Lanka nicht nur landschaftlich und kulturell überzeugt, sondern auch strukturell gut aufgestellt ist für hochwertige, nachhaltige Tourismuskonzepte.
















Ein starker Abschluss und ein herzliches Dankeschön
Die Begeisterung unter den teilnehmenden Reiseveranstaltern war groß – nicht nur wegen der intensiven Eindrücke und der Vielfalt des Erlebten, sondern auch aufgrund der hervorragenden Organisation und der professionellen Partner vor Ort. Schon während des Aufenthalts entstanden erste Ideen für neue Reiseangebote, Kooperationen wurden angestoßen, Zielgruppen definiert und Programme skizziert. Sri Lanka hat als Reiseziel für den mittelständischen Tourismus nachhaltig überzeugt.
Unser besonderer Dank gilt dem Sri Lanka Tourism Promotion Bureau, das diesen Famtrip engagiert begleitet und ermöglicht hat – namentlich Dilini Ratnayake (Assistant Director – Marketing), Dushan Wickramasuriya (Director Marketing) und Buddhika Hewawasam (Chairman). Ihre Unterstützung, Offenheit und Gastfreundschaft waren ein entscheidender Baustein für den Erfolg dieser Reise.
Sri Lanka hat nicht nur kulturell und landschaftlich begeistert, sondern auch durch Offenheit für neue Zusammenarbeit und ein klares Bekenntnis zu Qualität, Nachhaltigkeit und Partnerschaft überzeugt. Der asr wird diese Impulse aufnehmen – und gemeinsam mit seinen Mitgliedern daran arbeiten, Sri Lanka künftig noch stärker als individuelles, verantwortungsvolles Reiseziel im deutschen Markt zu positionieren.