Mittelstandsverband kritisiert einseitige Ausrichtung auf Incoming
Pressemitteilung 09.12.2019
Die Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) kritisiert die heute vorgestellte Zusammensetzung der vom BMWi ausgewählten Förderprojekte des Programmes „LIFT – Leistungssteigerung & Innovationsförderung im Tourismus“.
asr-Präsident Jochen Szech zeigt sich nicht überrascht, aber dennoch enttäuscht von der Auswahl der Projekte: „Von elf zu fördernden Programmen befasst sich nur ein einziges mit dem Outbound-Tourismus. Angesichts der sehr einseitig auf den nationalen Fremdenverkehr ausgerichteten Tourismus-Strategie war dies zu befürchten. Dennoch ist das ein weiterer Schlag ins Gesicht für Hunderttausende Beschäftigte bei Veranstaltern, Reisebüros und Fluggesellschaften.“ Nach Auffassung des asr spiegelt die Auswahl bei weitem nicht die heterogene Struktur und große Vielfalt der Branche ab.
Der asr bemängelt zudem, dass als einziges Projekt des Outbound-Tourismus ausgerechnet Adigi gefördert wird: „Das Geschäftsmodell der automatisierten Beratung für Online-Reisebüros durch KI stellt einen Frontalangriff auf die klassischen Strukturen der mittelständischen Touristik dar“, so Szech. Der asr-Präsident zieht ein ernüchterndes Fazit: „Damit hat das BMWi wohl bei vielen mittelständischen Unternehmern seine letzte Glaubwürdigkeit verspielt. Nun muss auch dem letzten Veranstalter und Reisebüro klar sein, dass den Lippenbekenntnissen der Bundesregierung zum Mittelstand wieder einmal keine Taten folgen wer-den.“
Der asr fordert daher das BMWi auf, bei zukünftigen Fördermaßnahmen vor allem jene Projekte zu unterstützen, die sich den grenzüberschreitenden Herausforderungen der Touristik stellen und der Verantwortung des Tourismus auch in den Bereichen internationale Bildung, Wirtschaftshilfe, Menschenrechte und Klimawandel gerecht werden.