Die Zukunft der Rente wird aktuell intensiv diskutiert. Auch für die rund 3,5 Millionen Selbständigen in Deutschland, davon tausende Selbständige in der Touristik, ist die Altersvorsorge ein wichtiges Thema. Deshalb haben sich erstmals zwölf Interessenverbände, darunter auch der asr Bundesverband e.V., zusammengefunden um ein gemeinsames Positionspapier für die zukünftige Altersvorsorge der Selbständigen zu entwerfen. Diese zwölf Interessenverbände vertreten rund 23 000 Selbständige aus verschiedenen Branchen.
Die auf dem Kopf stehende Alterspyramide lässt kein Umlagemodell im Rentensystem mehr zu. Die Pflichtaufnahme von Selbständigen bedeutet nur eine Verschiebung und damit langfristig eine Vergrößerung des Problems.
Jochen Szech, Präsident des asr: „Jetzt ist Mut zur Reform gefragt. Unter den gegebenen demografischen Umständen mit weniger jungen Einzahlern, steigender Lebenserwartung und damit längeren Auszahlungsphasen, kann das aktuell vorhandene Rentensystem schon aus rein mathematischen Gründen nicht funktionieren. Die geplante Hinzunahme von Selbständigen verschiebt und verschärft das Problem nur.“
Eine mögliche Lösung wäre für den Mittelstandsverband ein drei Säulen-Absicherungsmodell mit Eigenverantwortung nach der Schweizer Grundlage. Es bezieht neben den Selbständigen auch Beamte und Politiker in die Pflicht-Grundabsicherung ein. Zielführend ist eine Pflicht zu Grundabsicherung für alle Berufstätigen, also auch Beamte, Politiker in Solidargemeinschaft mit Selbständigen und abhängig Beschäftigten. Dazu kommen jeweils ein betrieblicher und ein privater Anteil zur Alterssicherung, der den Versicherten eigenverantwortlichen Gestaltungsspielraum einräumt.
Notwendig ist eine grundlegende Reform: Weg von der Umlage-Finanzierung, hin zur Anlage-Finanzierung und mehr Eigenverantwortung für die persönliche Altersabsicherung.
Die FVW hat in der Ausgabe 4/2017 über die Bemühungen des asr berichtet.