Mittelstandsverband erfasst Beschäftigungsverluste in Echtzeit mit neuer Zählfunktion
Pressemitteilung 01.04.2020
„Kein Politiker soll sich wegducken können und sagen, er hätte nichts gewusst!“ So begründet Jochen Szech, Präsident der Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) die aktuelle Aktion des Verbandes.
Auf der Webseite www.asr-berlin.de/lost-jobs will der Verband alle verlorengegangenen Arbeitsplätze der Touristik erfassen und aufsummieren. „Tausende von uns werden in den nächsten Wochen aufgrund der mangelnden Unterstützung der Bundesregierung von der Krise getroffen werden. Sie alle haben das Recht, gehört zu werden – und wir als Verband haben die Pflicht, ihnen eine Stimme zu geben.“
Der asr will regelmäßig die Politik über die zunehmenden Beschäftigungsverluste informieren: „Wir kennen das von Schuldenuhren, die ständig ansteigen und die Politiker zu einer vernünftigen Ausgabenpolitik anhalten sollen. Nun sind wir es, die mahnen und der Bundespolitik die Konsequenzen ihres unzureichenden Handelns tagtäglich vor Augen führen werden“, erläutert Szech die Aktion.
Jedes Unternehmen aus dem Tourismus – egal ob asr-Mitglied oder nicht – kann selbst seine Arbeitsplatzverluste melden: „Das Reisebüro, das schließen muss; der Veranstalter, der auf Kurzarbeit geht, der Zulieferer, der befristete Arbeitsverträge nicht verlängern kann: Jeder kann und soll seine Arbeitsplatzverluste hier eintragen“, fordert Szech die Branche zum Mitmachen auf. Zudem kann jeder Unternehmer seinen Eintrag anonym erstellen oder auch aktiv kommentieren.
Doch der Mittelstandsverband will nicht nur die Politiker sensibilisieren, sich endlich für die touristischen Unternehmen einzusetzen; er verfolgt noch ein weiteres Ziel: „Es gehen finanziell gesunde Reisebüros unverschuldet vor die Hunde, Veranstalter in dritter Generation müssen ums Überleben kämpfen und die für uns alle so wertvollen Partner und Zulieferer werden mit in den Abgrund gerissen: Täglich erreichen uns viele E-Mails von Unternehmern, die nach erfolgreichen Jahrzehnten nun Kurzarbeit oder gar Insolvenz anmelden müssen. Für alle von Ihnen geht viel mehr als nur ein Arbeitsplatz verloren, denn die Welt, die wir alle so lieben und die wir so leidenschaftlich und vielfältig mit unseren Kunden teilen, bricht in Zehntausenden von Einzelschicksalen zusammen. Jedes einzelne von ihnen verdient unseren Respekt, unsere Beachtung, unsere Erinnerung“, mahnt der asr-Präsident.
Eintragungen sind ab sofort auf der Webseite www.asr-berlin.de/lost-jobs möglich.
Stand 01.04.2020