Mittelstandsverband mahnt Politik erneut zum Handeln

Pressemitteilung 06.04.2020

Innerhalb von nur fünf Tagen hat die Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) auf der Webseite www.asr-berlin.de/lost-jobs mehr als 3.200 verlorene Arbeitsplätze erfasst. „Schon jetzt stehen wir bei 1.500 Menschen, die aufgrund der Insolvenz Ihres Betriebes vor dem Nichts stehen – davon viele Einzelunternehmer*innen ohne soziales Netz“, berichtet asr-Präsident Jochen Szech über den Zwischenstand der Anfang April gestarteten Aktion. „Hinzu kommen über 1.700 Kolleginnen und Kollegen, denen gekündigt wurde.“

Ähnlich erschreckend ist für den Mittelstandsverband die Zahl von bereits mehr als 116.000 Menschen in Kurzarbeit. Der asr hat dazu heute die Bundesregierung, die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und die Ansprechpartner im BMWi über den Zwischenstand informiert und seine Forderungen der vergangenen Wochen wiederholt und konkretisiert.

„Die Gutscheinlösung wäre von existenzieller Bedeutung – wir können nur hoffen, dass man in Berlin das Verantwortungsgefühl mitbringt, selbst die richtige Entscheidung zu treffen, wenn Brüssel das aussitzen will“, kritisiert Szech, dass der Bund dies nicht wie andere EU-Länder selbst entschieden habe.

Der Mittelstands-Präsident mahnt zudem: „Das kann nur eine Übergangslösung sein, um uns die dringend benötigte Zeit zu verschaffen. Im nächsten Schritt muss ein Touristik-Fonds her, der die Ansprüche der Reiseveranstalter gegen die Airlines ebenso ablöst und auszahlt wie die Forderungen der Reisebüros nach Provision für die zwangsabgesagten Reisen.“

Parallel seien kurzfristig und zwingend auch direkte finanzielle Hilfen an Veranstalter und Reisebüros zu leisten, so Szech weiter: „Wir lassen nicht darin nach, den Politikerinnen und Politikern zu erklären, dass der Touristik nicht nur – wie Zehntausenden Einzelhändlern – künftige Einnahmen weggebrochen sind, sondern dass wir nun Gelder aus 2019 zurückzahlen sollen: Das kann kaum ein Veranstalter oder Reisebüro stemmen, auch wenn sie finanziell gesund sind. Die Kommentare der Betroffenen machen das mehr als deutlich.“

Unternehmen, die durch Corona in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, können ihre Arbeitsplatzverluste durch Kurzarbeit, Entlassungen oder Insolvenzen auf der Webseite des asr erfassen. Eintragungen sind weiterhin unter www.asr-berlin.de/lost-jobs möglich.