asr-Präsidentin Anke Budde im Gespräch mit Bundestagspräsidentin Julia Klöckner

Berlin, 03.04.2025 – Die Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) zieht Bilanz zu den staatlichen Corona- und Überbrückungshilfen: Während die Unterstützung vielen Unternehmen das Überleben sicherte, belasten bürokratische Hürden und intransparente Rückforderungen die Branche weiterhin schwer. Anke Budde, Präsidentin des asr, appelliert an die Politik, die Prozesse effizienter und planbarer zu gestalten.

Die Reisebranche zählt zu den Wirtschaftszweigen, die von der COVID-19-Pandemie besonders hart getroffen wurden. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Corona- und Überbrückungshilfen waren für viele mittelständische Reisebüros und Reiseveranstalter essenziell, um eine Phase nahezu vollständigen Umsatzausfalls zu überstehen. „Ohne diese Hilfen hätten zahlreiche Unternehmen die Krise nicht überlebt“, betont Budde.

Trotz des positiven Gesamteindrucks zeigt sich jedoch, dass die Abwicklung der Hilfen mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist. Besonders kritisch werden die Schlussabrechnungen bewertet: Viele Unternehmen sehen sich mit Rückforderungen konfrontiert, deren Zustandekommen nicht immer nachvollziehbar ist. „Verzögerte Rückmeldungen, im laufenden Prozess geänderte Vorgaben und uneinheitliche Bewertungsmaßstäbe führen zu zusätzlichem Aufwand und steigenden Kosten – insbesondere bei hybriden Geschäftsmodellen, die sowohl Vermittler- als auch Veranstalterrollen umfassen“, erklärt Budde.

Der asr fordert daher konkrete Maßnahmen, um die Abwicklung künftiger Krisenhilfen zu verbessern:

  • Verbindliche Fristen für Rückmeldungen zu Schlussabrechnungen, um Planungssicherheit zu gewährleisten.
  • Vereinfachung der Prüfverfahren und Bündelung von Rückfragen durch Behörden, um bürokratische Hürden abzubauen.
  • Transparenz bei Rückforderungen, insbesondere bei nachträglichen Änderungen von Bewertungsmaßstäben.
  • Klärung hybrider Geschäftsmodelle, um Unsicherheiten bei der Antragsstellung zu vermeiden.

„Die Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit und eine kulante Rückzahlungsmöglichkeit für den Fall, dass Rückforderungen notwendig sind“, erklärt Budde. „Gerade die mittelständischen Reisebüros und Reiseveranstalter haben in der Corona-Pandemie ihre Rücklagen und Altersvorsorge aufgebraucht, um die größte Krise der Branche zu bewältigen. Es ist essenziell, ihnen die Chance zu geben, diese Reserven wieder aufzubauen. Gleichzeitig müssen wir ihnen ermöglichen, zu viel erhaltene Hilfeleistungen in fairen und tragbaren Raten zurückzuzahlen.“ Nur so könnten die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und sich den aktuellen Herausforderungen stellen, die auch neue Investitionen erfordern.

„Wir müssen aus den Herausforderungen der Corona-Zeit lernen und unseren Unternehmen zugleich Planungssicherheit ermöglichen“, betont Budde. „Nur so können wir sicherstellen, dass wir zukünftig besser gewappnet sind und Unternehmen in Krisenzeiten zielgerichtet unterstützen“.Anke Budde hat mit der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner in einem persönlichen Gespräch am 02.04.25 die Herausforderungen bei der Abwicklung der Corona-Hilfen sowie weitere aktuelle Themen des touristischen Mittelstands erörtert. In dem konstruktiven Austausch wurden die Anliegen der Branche ausführlich diskutiert und mögliche Lösungsansätze beleuchtet. Beide Seiten betonten die Wichtigkeit eines fortlaufenden Dialogs zwischen Politik und Tourismuswirtschaft, um gemeinsam die Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern.

Der asr steht als Interessenvertretung mittelständischer Reiseunternehmen bereit, gemeinsam mit politischen Entscheidungsträgern praxisnahe Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

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Anke Budde – Präsidentin
Tel. 0170-4730712
asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V.
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