Mittelstandsverband erwartet Übergangsregelung für Betroffene des HDI-Marktaustritts
Pressemitteilung 21.12.2020
Die Allianz Selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (asr) hat das BMJV aufgefordert, endlich einen Entwurf für die Neuregelung der Insolvenzabsicherung vorzulegen und diesen umgehend mit den betroffenen Verbänden und den Partnern aus der Versicherungswirtschaft abzustimmen.
asr-Präsident Jochen Szech weist in seinem Schreiben an das BMJV erneut auf die existenzbedrohende Lage der Touristik hin: „Hunderte von bisher bei HDI versicherte Veranstalter stehen Anfang 2021 vor dem Aus, weil sie keine Sicherungsscheine mehr ausgeben können.“ Szech bedauert: „Schon vor Monaten haben wir das BMJV zum Handeln aufgefordert – dennoch ist noch immer nichts geschehen.“
Doch auch für viele andere Veranstalter rechnet der Mittelstandsverband der Branche mit erheblichen zusätzlichen Belastungen im kommenden Jahr: „Die nach wie vor offene Frage der Neuregelung lässt auch die Insolvenzabsicherer völlig im Unklaren“, beklagt Winfried Schulze, Vorstands-Mitglied des asr für den Ausschuss Veranstalter und Reisebüros: „Daher erhöhen viele Versicherer die Prämien und Kautionen massiv – nach unseren Daten im Schnitt um mehr als 70%. Uns sind aber auch Fälle bekannt, wo Prämien bis auf das Sechsfache angestiegen sind.“
Der asr hat parallel auch BMWi und BMF aufgefordert, beim BMJV zu intervenieren, da die Untätigkeit des federführenden Ministeriums die gewährten finanziellen Corona-Hilfen ad absurdum führe, argumentiert Szech: „Es kann doch nicht sein, dass erfolgreichen und kerngesunden Unternehmen mit Corona-Hilfen durch die finanzielle Krise geholfen wird – nur damit dann die Formalität der fehlenden Insolvenzabsicherung die Veranstalter doch ins Aus drängt.“ Der asr hat das BMJV daher aufgefordert, eine Übergangslösung für die betroffenen Unternehmen zu schaffen, die diesen ermöglicht, ihre unternehmerische Tätigkeit auch 2021 fortzuführen.