Mittelstandsverband kritisiert Ignoranz der Politik gegenüber der Tourismusforschung

Pressemitteilung 11.10.2018

Der asr, die Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V., zeigt sich enttäuscht von der Reaktion des Wissenschaftsrates auf ein gemeinsames Schreiben von asr, BTW, Dehoga, DGT, DRV, DTV, DZT und RDA. Die Verbände hatten darin ihre Besorgnis über den Rückgang der Tourismusforschung an den deutschen Hochschulen zum Ausdruck gebracht. Auslöser war die Schließung des Tourismus-Lehrstuhls an der Universität Lüneburg.

„Die Antwort ist mehr als enttäuschend“, urteilt Jochen Szech, Präsident des asr. Frau Dr. Brockmeier, Vorsitzende des Wissenschaftsrates hatte mitteilen lassen, dass Tourismus in Deutschland nicht als eigenständiges Fach angesehen wird, sondern nur als „Gegenstandsbereich“, mit dem der Wissenschaftsrat sich aber nicht befasse.

„Overtourism, Umweltbelastung durch Kreuzfahrer und Luftverkehr; Dauerstau auf Straßen, Schienen und in der Luft durch immer weiter zunehmenden Verkehr; Globalisierung und Digitalisierung: wir haben nun wirklich genügend Themen in der Touristik, die nicht nur Arbeitsplätze sichern, sondern weit über die Touristik hinaus gesellschaftliche Relevanz besitzen“, resümiert der asr. Der Verband fordert daher die Politik auf, sich für verstärkte Forschung in der heterogenen Reisebranche einzusetzen. Szech weiter: „Die Touristik bietet 2,9 Mio. Arbeitsplätze – mehr als die Automobilbranche. Doch die mittelständisch geprägte Touristik kann nicht im gleichen Maße wie die Automobilindustrie in die Forschung investieren: Hier sind Bund und Länder gefordert! Unsere Hoffnung liegt nun auf Bildungs- und Forschungsministerin Anja Karliczek, dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzusteuern.“